
Diskret unterwegs: Hilfsmittel für mehr Freiheit und Mobilität
Inkontinenz bedeutet nicht, dass Sie auf Aktivität und Teilhabe verzichten müssen. Im Gegenteil: Wer das passende Hilfsmittel findet, kann unbeschwert am Alltag teilnehmen – ob unterwegs, bei der Arbeit, beim Sport oder auf Reisen. Moderne Inkontinenzprodukte sind heute so diskret, leistungsfähig und vielfältig wie nie zuvor. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Produktarten vor und zeigen, worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt.
Welche Hilfsmittel gibt es?
Die Wahl des richtigen Produkts hängt von verschiedenen Faktoren ab: Art und Schwere der Inkontinenz, Geschlecht, Mobilität – aber auch von persönlichen Vorlieben. Folgende Produktgruppen kommen je nach Situation in Betracht:
1. Einlagen und Vorlagen
- Geeignet bei leichtem bis mittlerem Harnverlust
- In vielen Saugstärken und Größen erhältlich
- Spezielle Varianten für Frauen (anatomisch geformt) und Männer (z. B. Taschenform)
- Ideal für aktive, selbstständige Nutzer & Nutzerinnen
2. Pants (Schutzhosen)
- Sehen aus wie Unterwäsche – werden einfach hochgezogen
- Bieten sicheren Schutz bei mittlerem bis stärkerem Harnverlust
- Besonders geeignet für mobile Menschen, die viel unterwegs sind
- Auch für längere Tragezeiten (z. B. Reisen) gut geeignet
3. Inkontinenzslips und Fixierhosen
- Werden mit größeren Vorlagen kombiniert
- Bieten festen Halt bei schwererer Inkontinenz
- Besonders bei Stuhlinkontinenz oder in der Pflege gebräuchlich
- Erleichtern pflegenden Personen das Wechseln
4. Katheter, Urinalkondome und Auffangsysteme
- Kommen zum Einsatz bei neurogenen Blasenstörungen oder vollständigem Kontrollverlust
- Erfordern eine medizinische Indikation und Anleitung
- Können die Lebensqualität deutlich verbessern, wenn andere Produkte nicht ausreichen
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Nicht jedes Produkt passt zu jeder Person – und auch nicht jede Situation bleibt dauerhaft gleich. Deshalb lohnt es sich, auf folgende Kriterien besonders zu achten:
- Saugstärke: Die Aufnahmefähigkeit muss zu Ihrem tatsächlichen Bedarf passen – zu viel ist unbequem, zu wenig unsicher.
- Passform: Ein gutsitzendes Produkt gibt Sicherheit – ein schlecht sitzendes kann verrutschen oder scheuern.
- Materialeigenschaften: Achten Sie auf hautfreundliche, atmungsaktive Materialien mit Geruchsbinder – besonders bei längerer Tragedauer.
- Mobilität und Pflegebedarf: Sind Sie mobil, teilpflegebedürftig oder auf fremde Hilfe angewiesen? Die Anforderungen an das Produkt unterscheiden sich deutlich.
Gute Versorgung ist echte Lebensqualität
Das passende Inkontinenzhilfsmittel gibt Ihnen Sicherheit, Bewegungsfreiheit und Selbstvertrauen zurück. Es nimmt die Angst vor peinlichen Situationen – im Bus, im Büro, beim Sport oder nachts – und erleichtert den Alltag spürbar. Wichtig ist: Sie müssen nicht selbst herausfinden, was am besten passt. Es gibt Hilfe – diskret, empathisch und professionell.Sie haben ein Recht auf eine gute Versorgung. Und wir unterstützen Sie gerne dabei, sie zu bekommen.
Auf Reisen mit Inkontinenz – so klappt der Urlaub trotzdem
Reisen bedeutet Freiheit, Erholung, neue Eindrücke – aber mit Inkontinenz kann das Fernweh von Unsicherheit begleitet sein. Was tun, wenn unterwegs etwas passiert? Gibt es genug Toiletten? Wie bekomme ich meine Hilfsmittel ins Ausland? In diesem Artikel geben wir Ihnen praktische Tipps, damit Sie unbeschwert reisen können – trotz Inkontinenz.
Gute Vorbereitung ist das A und O
Wer vorausschauend plant, kann Stress vermeiden und sich ganz auf das Erlebnis konzentrieren.Vor der Reise:
- Hilfsmittelmenge berechnen + Reserve einpacken
- Rezept für Hilfsmittel mitnehmen (für Nachkäufe vor Ort)
- Ärztliche Bescheinigung für Medikamente / Hilfsmittel (v. a. bei Flugreisen)
- Diskret verpacken: z. B. in kleinen Reißverschlussbeuteln, Rollen oder Fächern
Zielort checken:
- Toilettenverfügbarkeit recherchieren (z. B. mit Apps wie „Flush“ oder „Toilet Finder“)
- Unterkunft mit eigenem Bad wählen
- Reiseversicherung prüfen – inkl. Stornierung bei Krankheit
Während der Reise:
- Im Handgepäck: Einlagen, Wechselwäsche, Feuchttücher, Beutel
- Toilettenstopps einplanen: besser 10 Minuten früher als in Panik
- Hautpflege nicht vergessen: bei Hitze oder Feuchtigkeit reizt die Haut schneller
- Nicht entwässern: Aus Angst trinken viele zu wenig – besser ist regelmäßiges Trinken mit angepasstem Blasenrhythmus
Spezialfall: Flugreisen und Ausland
- Flughäfen bieten barrierefreie Toiletten – fragen Sie nach „hidden disabilities support“.
- TSA-/Sicherheitskontrolle: Informieren Sie diskret über Hilfsmittel – z. B. mit einem ärztlichen Attest.
- Versorgung im Ausland: in EU-Staaten meist unkompliziert, bei Fernreisen vorher prüfen.