Was ist ein Stoma?
- Nach einer Operation am Darm und/oder den Harnwegen kann es aufgrund verschiedenster Ursachen in einigen Fällen erforderlich sein, einen sogenannten „künstlichen Ausgang“ anzulegen.
- Die Bezeichnung Stoma kommt aus dem griechischen und bedeutet Mund/Öffnung.
- Stomaanlagen im Dünn- und Dickdarm können operationstechnisch doppelläufig oder endständig und zeitlich gesehen temporär oder permamnent angelegt sein.
- Die Anlage eines künstlichen Darmausgangs bedeutet für Sie eine Veränderung Ihrer bisherigen Lebenssituation. Unsere Informationen sollen Ihnen helfen, die jetzige Situation kennen und verstehen zu lernen. Zudem gibt sie Ihnen Sicherheit und dient als Hilfe zur Selbsthilfe.
Rundum gut versorgt: Unsere Leistungen für Sie in der Stomaversorgung
Wir unterstützen Sie für ein selbstbestimmtes Leben mit Stoma.
Persönliche Beratung:
- Regelmäßige Hausbesuche durch Ihren festen Ansprechpartner – ganz nach Ihrem Bedarf
- Individuelle Auswahl von Hilfsmitteln
- Unterstützung im Umgang mit Ihren Hilfsmitteln
Zuverlässige Produktversorgung:
- Vielfältiges Angebot an Markenprodukten
- Herstellerunabhängige Beratung
- Schnelle, diskrete und kostenfreie Lieferung
- Unterstützung bei der Rezeptbeschaffung
Sie benötigen weitere Tipps im Umgang mit Ihrem Stoma?
- Über unsere kostenfreie Servicenummer 0800 70 90 490
- per E-Mail info@publicare-gmbh.de
- oder nutzen Sie unseren Live-Chat.
Ihr Umgang mit dem Stoma
Nehmen Sie sich Zeit für den Versorgungswechsel. Ideal ist der Versorgungswechsel im Stehen vor dem Waschbecken im Badezimmer. Legen Sie alle benötigten Materialien wie zum Beispiel feuchte und trockene Kompressen, Ihre neue Versorgung und sowie einen Abfallbeutel auf einer Ablagefläche bereit.
Tipps für die richtige Kleiderwahl
Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung durch einen Hosenbund oder Gürtel keinen Druck auf das Stoma ausübt. Ihre Unterwäsche sollte unterhalb des Stomas enden oder aber komplett über das Stoma reichen. Es gibt auch spezielle Unterwäsche für Stomaträger.
So gelingt der Wiedereinstieg
Im Allgemeinen können Sie nach der Anlage eines Stomas Ihre gewohnte Arbeit wieder aufnehmen. Ihr Arzt wird Sie über Ihren Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess informieren. Hierfür gibt es unterschiedliche Konzepte, z. B. das „Hamburger Modell“, Teilzeit oder Ähnliches.
Passen Sie Ihren Speiseplan an
Als Ileo- oder Colostomaträger dürfen Sie alles essen, was zu einem ausgewogenen Speiseplan zählt. Immer vorausgesetzt, dass es Ihnen bekommt! Verschiedene Nahrungsmittel wie z. Bsp. Eier, Pilze, Zwiebeln oder Kohlensäureartige Getränke beeinflussen die Ausscheidung. Dies kann in einigen Situationen vielleicht unangenehm sein, z. B. bei Blähungsgeräuschen in einer ruhigen Umgebung. Gerade nach der Operation und zu Beginn des Kostaufbaus nach Entlassung muss ihr Darm sich der neuen Situation anpassen und es kann für sie zu unbekannten Reaktionen kommen. Jeder Patient reagiert anders. Aus diesem Grund ist eine generelle Aussage nicht zulässig. Allerdings ist eine vielseitige Nahrungsaufnahme für sie essentiell und sollte nicht aus Unsicherheit auf ein paar Nahrungsmittel reduziert werden. Auch für sie ist eine Aufnahme folgender Nährstoffe wichtig: Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Sie haben Interesse an detaillierten Ernährungstipps für Stomaträger! Dann hilft Ihnen unser Informationsflyer für Stomaträger der Ihnen hier zum Download bereit steht.
Gestalten Sie Ihre Freizeit aktiv
Freizeit- und sportliche Aktivitäten helfen Ihnen dabei, wieder in Ihren gewohnten Alltag zurückzukommen. Sie sollten aber darauf achten, Ihre Bauchdecke beim Sport nicht über die Maße zu beanspruchen. Auch auf einen Schwimmbadbesuch müssen Sie nicht verzichten. Spezielle Badekleidung ist im Fachhandel erhältlich, aber nicht notwendig.
Leben Sie ein erfülltes Leben
Sexuelle Aktivität gehört zum Leben – auch für Stomaträger. Der Beutel auf dem Bauch ist ungewohnt. Hier können Frauen Dessous tragen und damit den Beutel verdecken. Es ist sicherer und angenehmer, den Beutel vor dem Geschlechtsverkehr zu wechseln oder zu entleeren.
So bereiten Sie sich richtig vor
Stellen Sie sicher, dass auf Reisen ausreichend Zeit und Gelegenheit vorhanden sind, das Stoma zu versorgen. Sie sollten eine ausreichende Menge an Versorgungsmaterial im Handgepäck mitnehmen. Vor allem, wenn Sie mit dem Flugzeug reisen. Nehmen Sie einen Stomapass mit den Eintragungen zu Ihrer Versorgung mit auf Reisen – diesen erhalten Sie von Ihrem persönlichen Ansprechpartner von PubliCare.
Was Sie beachten sollten
Nach der Rückverlegung können sich das Gefühl des Stuhldrangs und das Gefühl der vollständigen bzw. unvollständigen Darmentleerung nach dem Toilettengang verändern. Ein Grund dafür ist die Verkleinerung des Speicherreservoirs für den Stuhl. Diese und weitere Veränderungen sollten sich aber innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate normalisieren. Haben Sie Geduld!
Ein gutes Netzwerk kann helfen
Bundesweit agierende Selbsthilfegruppen
1. Stoma-Welt.de – Informationsportal von und für Betroffene, die mit einem Stoma leben, für deren Angehörige und für alle, die sich für das Thema Stoma interessieren
www.stoma-welt.de
2. Selbsthilfe Stoma-Welt e. V. – Selbsthilfeverein für Stomaträger und Angehörige
Beratungstelefon 0800 200320105 (gebührenfrei)
www.selbsthilfe-stoma-welt.de
3. SoMA e. V. – Selbsthilfeverein, der Beratung und Hilfe bietet für Menschen mit angeborenen Fehlbildungen im Enddarmbereich
Tel. 089 14904262
www.soma-ev.de
4. Deutsche ILCO e. V. – Selbsthilfeorganisation für Stomaträger und für Menschen mit Darmkrebs (auch ohne Stoma)
Tel. 0228 338894 50
www.ilco.de
5. DCCV e. V. Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung, Selbsthilfeverband für Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED ) mit dem Ziel, Betroffenen bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation zu helfen.
Tel. 0214 87608 0
www.dccv.de
6. Verbund unabhängige Patientenberatung – VuP Verzeichnis von Patientenberatungsstellen in Deutschland
www.v-up.de
Lokal agierende Selbsthilfegruppen
1. Kampagne „Durch dick und dünn – Leben mit Darmkrebs“ Darmkrebszentrale – Informationen für Patienten, Angehörige und Interessierte in Köln
Tel. 0221 272359 37
www.darmkrebszentrale.de
2. Selbsthilfegruppe „Blasenkrebs – Ersatzblase“ Nürnberg
Gruppe von betroffenen Frauen und Männern, die versuchen gemeinsam alltägliche Probleme mit Ersatzblasen zu bewältigen.
www.blasenkrebs-nuernberg.de
Häufig gestellte Fragen
Was Stomaträger beschäftigt. In unseren FAQs beantworten wir Ihre Fragen wie zu Stomapflege und Stomahautentzündung:
- Warum blutet mein Stoma beim Säubern?
- Warum löst sich die Versorgung ab?
- Warum bläht sich der Beutel auf?
- Warum sitzt die Ausscheidung am Stoma fest und rutscht nicht in den Beutel?
- Warum ist meine Kleidung verschmutzt?
- Warum riecht es trotz ordnungsgemäßer Stomaversorgung nach Ausscheidungen?
- Warum hat sich meine Haut entzündet?